Hinfort


09/2012

Ich hatte ja versprochen, mich zu melden, wenn ich das nächste Mal umgezogen bin. Nun, das habe ich nicht ganz eingehalten. Dann will ich mal kurz alle »Äußerlichkeiten« auf den neuesten Stand bringen: Etwa 1 ½ Wochen bevor mein Praktikum im Orchester des hessischen Rundfunks offiziell hätte beendet sein sollen, wurde ich kurzerhand zum Schleswig-Holstein Musik Festival berufen. Diesmal mit Geld! Also wurden wieder einmal alle Zelte im Schnelldurchlauf abgebrochen, eine neue Zwischenmiete an Land gezogen und ab nach Lübeck. Im effizient packen bin ich inzwischen echt gut, trotzdem hat die deutsche Post seit dem letzten Jahr – auch dank meines ständigen Fahrrad-mit-mir-Rumtragens – deutliche Umsatzsteigerungen im Bereich Reisegepäcktransport zu verzeichnen.
Nun bin ich also endlich wieder in Norddeutschland. Im Rahmen meiner Arbeit hier habe ich das – streckenweise durchaus bergige – Schleswig-Holsteinische Land gut kennenlernen dürfen. Nicht weniger als vier Mal habe ich von Lübeck aus den Nord-Ostsee-Kanal überquert um Konzerten auf der anderen Seite des Landes, beispielsweise in Husum, Glückstadt oder gar auf Föhr beizuwohnen.
Von Lübeck selbst habe ich dadurch gar nicht so viel mitbekommen. Es lässt sich hier – zumindest im Sommer – sehr gut leben. Eine wunderschöne Altstadt, viele kleine Gassen und schöne Plätze, an denen man sich mal ans Wasser und in die Sonne setzen respektive legen kann. Auch der Weg zur Ostsee ist ja bekanntlich nicht weit.
Vielleicht an dieser Stelle mal wieder ein Rückblick: Seit ich im letzten Sommer in Berlin in der Presseabteilung einer Künstleragentur habe arbeiten können, bin ich nun, Schritt für Schritt, der Arbeit an der »eigentlichen« Materie immer näher gerückt. Während ich im Orchester ja schon viel mit den Musikern selbst zu tun hatte, sitze ich nun an einer Stelle, an der ich tatsächlich Dinge in die Hand nehmen kann. Man beginnt ganz klein, fragt mal hier und mal da an, verfolgt die Entwicklung selbst mit und am Ende steht ein ganzes Konzert und funktioniert und alle sind glücklich (idealerweise). Durchaus eine sehr spannende und abwechslungsreiche Arbeit, wenn man mal die Vielfalt der Konzerte und Projekte betrachtet, wie sie so im Laufe des Festivals verteilt sind.
Man soll ja gehen, wenn’s am schönsten ist – ist übrigens ein Scheiß-Spruch!
Leider war von vornherein klar, dass der Spaß nicht lang dauern würde. Das Festival ist vorbei, alles kommt ein bisschen zur Ruhe und kehrt zum Alltag zurück. Und ich muss nun mal schauen, wohin mit mir als nächstes.


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