Je me souviens


30. August 2008

Braunschweig, 30. August 2008, 19:50h: Abfahrt. 31. August 2008, 2:30h: Ankunft in Frankfurt am Main Flughafen (S-Bahnhof).
Wir sind die Nacht durchgeflogen, in London zwischengelandet (da hat es aber geregnet, also sind wir gleich weiter geflogen) und mit 45 Minuten Verspätung, gegen 14 Uhr in New York JFK angekommen. Da schien dann allerdings die Sonne (29°C), da haben die Amis nochmal Glück gehabt, denn sonst wäre Kristina gleich wieder nach Hause gefahren.
Im Hotel (Holiday Inn, sehr zentral gelegen) angekommen, reißt uns gleich jemand die Koffer aus der Hand und begleitet uns auf unser Zimmer.
Den noch verbliebenen Rest des Nachmittages verbringen wir damit, den Times Square zu erkunden und schon einmal an-hand des Ausblicks vom Battery Park auf die Freiheitsstatue zu evaluieren, ob sich der Weg über den großen Teich gelohnt hat.

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01. September 2008

Nach einer Odyssee durch Harlem – sehr interessant – auf der Suche nach Nahrung, kehren wir im Pancake House ein und bekommen Frühstück für fünf aufgetischt. Entsprechend vollgefressen machen wir uns auf den Weg zum Empire State Building, fahren mit dem Fahrstuhl rauf und genießen die Aussicht auf Up- und Downtown. Im Macy’s fahren wir die sieben Stockwerke mit den alten Holzrolltreppen rauf und runter.
Vorbei an der Ground Zero Baustelle geht’s weiter zu Fuß über die Brooklyn Bridge und zum Abschluss mit der Staten Island Ferry an der Liberty Island mit der Freiheitsstatue vorbei Richtung Sonnenuntergang. Ein ereignisreicher und beeindruckender Tag!

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02. September 2008

Im Grunde sind wir den ganzen Tag gefahren: zuerst mit unse-rem ganzen Gepäck zum Newark Flughafen, was die Subway, die S-Bahn, einen Nahverkehrszug und den Newark AirTrain beinhaltet.
Dort mieten wir einen Automatikwagen und machen uns auf den Weg in die Weltmetropole Stowe, VT. Geschätzte 150 Ein-wohner und rund 10 Hotels, mitten in der Pampa. Eins davon ist unseres und da checken wir spätabends ein. Sehr gemütlich.

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03. September 08

Weiter gen Canada, entlang des Lake Champlain, mit einem sehr schönen Panorama. Fabian und Heike fotografieren wie die Bekloppten.
Wir machen einen kleinen Abstecher über die Lake Champlain Islands und fahren mit der Autofähre über den See. Gegen 13h passieren wir die kanadische Grenze. Die Kanadier sind wirklich nette Menschen, denn sie sprechen französisch!
Abends kommen wir in Québec in unserem, zwischen unzähli-gen Restaurants an einer belebten Straße – beinahe versteckt – gelegenen, kleinen Hotel an. Ein kleiner Spaziergang durch die Altstadt Québecs und ein Vorgeschmack auf den morgigen Tag.

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04. September 2008

Wir erkunden Québec Stadt: die Altstadt, den Hafen und die Innenstadt. Mit einem Schrägwandaufzug geht’s den großen Höhenunterschied der beiden Stadtteile hinab, mit der Treppe wieder rauf. Von der alten Stadtmauer aus können wir abends eine Diashow über die Geschichte Québecs (im Rahmen der 400-Jahr-Feier der Stadt) im alten Hafen an den Fassaden von großen Silotürmen einer Fabrik anschauen. Inzwischen ist es allerdings so kalt geworden, dass Heike und Kristina sich zu-rückziehen, bevor’s überhaupt richtig losgeht…
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05. September 2008

Es geht wieder früh los. Und wärmer geworden ist es auch nicht wirklich. Ab Québec geht es heute in Richtung Montréal. Unterwegs bringen uns die scheinbar willkürlich ausgewählten und aufgestellten Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder ins Grübeln. Außerdem wirkt diese extrem fernseh-amerikanisch anmutende Umgebung mit den zeitweise völlig unerwartet französisch sprechenden Menschen darin etwas verwirrend.
In Montréal (rund 35°C + heißer Wind) wird es langsam wieder anglophoner: die Rezeptionisten in unserem Courtyard Hotel, in welchem wir ein Zimmer im 14. Stock bewohnen, sowie Ver-käufer und Ähnliches, sprechen zumeist sofort englisch oder zumindest beide Sprachen. Man sucht sich also im „Café Star-bucks“ aus der französischen Getränkekarte seinen Kaffee aus, muss seinen Wunsch dann daraufhin allerdings auf Englisch vortragen. Oh dear!

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06. September 2008

Ein weiterer Tag in Montréal. Keine Sonne, Wind. Wir beginnen ihn mit einer Besichtigung des Olympiaparks, wo 1976 die olympischen Sommerspiele stattfanden. Vom sogenannten Olympiaturm aus (der allerdings erst elf Jahre nach Ende der Spiele fertiggestellt wurde), hat man einen netten Ausblick auf die Stadt und den namengebenden „Mont-Royal“. Diesen grünen Hügel fast mitten in der Stadt besteigen am Nachmittag Fabian und Kristina und schauen sich somit das ganze nochmal von der anderen Seite an.
Danach fahren wir mit der U-Bahn zur – vor der Stadt im St. Lorenz Strom gelegenen – Isle Ste. Hélène. Dort beginnt es zu regnen und soll auch erstmal nicht wieder aufhören. Mit dem Boot fahren wir wieder zurück und spazieren noch ein wenig im Regen durch die Altstadt.

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07. September 2008

Wetter unbeständig wie gehabt. Auf die relativ kurze Fahrt von Montréal nach Ottawa folgt eine ebenso kurze Stadtbesichtigung der kanadischen Hauptstadt, die 1857 – aus eher pragmatischen Beweggründen heraus – von der englischen Königin zu eben jener ernannt worden ist, um dem Streit um den Hauptstadtstatus zwischen den großen kanadischen Städten wie Calgary und Toronto ein Ende zu machen.
Die Stadt lässt kaum eine Gelegenheit aus, ihren Besuchern ihren Stolz über diese Tatsache unter die Nase zu reiben.
Wir besichtigen also das Parlamentsgelände, gehen zu Fuß über die Provinzgrenze zwischen Ottawa, ON und dem angrenzenden Gatineau, QC, die sich mitten auf der Brücke über den Ontario River befindet, der die beiden Städte voneinander trennt.

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08. September 2008

Nachdem wir uns in den letzten Tagen langsam aber sicher davon entfernt haben, ihn jedoch immer noch zumindest mar-ginal tangiert haben, verlassen wir heute endgültig den franco-kanadischen Sektor.
Wir verbringen eine Menge Zeit auf einer Straße zwischen un-glaublich vielen Bäumen. Wer dachte, Stowe läge in der Pampa, war noch nicht im Algonquin Park. Ein riesiger Nationalpark, am Rande dessen unsere nächste Unterkunft liegt: ein kleines Holzhäusschen am See mit einer kleinen Terrasse und Grill. Den probieren wir abends gleich aus!

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09. September 2008

Das Wetter kann sich nicht so recht entscheiden. Ebenso schwer fällt uns die Entscheidung zwischen einer Bootstour – oder keiner. Es pendelt sich bei erfrischenden 12°C ein, hin und wieder schaut die Sonne durch den Regen hervor, also begeben wir uns „ins Wasser“. Nachmittags wird es etwas klarer und wir machen einen, laut Informationsbroschüre „moderaten“ Spaziergang durch den Park an den „Whiskey Rapids“ entlang.

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10. September 2008

Wir nähern uns dem Ende und der letzten „Station“: Niagara Falls. Auf dem Weg dahin machen wir einen kurzen Stop in Toronto, besteigen das größte Gebäude der Welt – den CN Tower – bis auf eine Höhe von 467 Metern und genießen bei klarem, sonnigem Wetter eine ungetrübte Aussicht auf die Stadt. Nach einem kurzen Spaziergang durch die Stadt fahren wir weiter Richtung kanadisch-amerikanischer Grenze und kehren in unserem letzten Hotel mit unverkennbarem Etap-Charme ein.

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11. September 2008

Morgens nach dem Frühstück, das das erste Mal auf der gesamten Reise in der Übernachtung inbegriffen war, gehen wir zu Fuß zu den Niagarafällen. Auf dem Weg dorthin fängt es trotz blauem Himmel und Sonnenschein an zu regnen – dachten wir. Kommt uns auch ein bisschen komisch vor. Je mehr wir uns dem Fluss nähern, desto logischer scheint die Erklärung: durch die Windrichtung begünstigt weht die durch die gewaltigen Wasserfälle verursachte Gischt über die Stadt hinweg und fällt nach und nach wie ein feiner Regen auf dieselbe nieder.
Wir entschließen uns zu einer Bootsfahrt in das „Auffangbe-cken“ der auf der kanadischen Seite gelegenen, hufeisenförmi-gen „Horseshoe-Falls“. Am Eingang werden blaue(!) Regen-capes verteilt, deren tatsächlicher Nutzen im Laufe der Fahrt immer ersichtlicher wird, verwandelt sich doch der gischtartige Nieselregen langsam aber sicher in eine handfeste Dusche.
Nass und um eine Erfahrung reicher wollen wir ein letztes Mal in die USA reisen, was sich als umständlicher und langwieriger als befürchtet erweist. Da die Kanadier bei der Ausreise aus den USA unsere Visa einbehalten haben, dürfen wir den ganzen Einreisekrempel nochmal von vorn durchlaufen. Was ein Spaß!
Abends schauen wir uns die Wasserfälle noch einmal im Dun-keln und farbig beleuchtet an, während wir uns ein weiteres Mal duschen lassen. Es hat sich offensichtlich gelohnt!

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12. September 2008

Zum Glück fahren wir heute nach Hause, denn hier regnet es. Diesmal wirklich! Ein letzter Blick auf die Falls, dann Toronto. Das war’s. Schön war’s!